Die Wandlung vom Backpacker zum Flashpacker
Warum nenn ich mich eigentlich Flashpacker? Das Backpacking vor 25 Jahren gestaltete sich aus heutiger Sicht um einiges abenteuerlicher, oft sogar viel beschwerlicher. All die heutigen tollen Gadgets, wie Handy, Laptop, oder Digitalkamera existierten noch nicht. Nach wochenlanger Planung und wälzen von 2 – 3 Reiseführern packte ich endlich meinen Rucksack. Sobald ich die Passkontrolle am Flughafen durchquert hatte, war ich für niemanden mehr erreichbar.
1. Telefonieren
Die einzige Möglichkeit um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, waren Postkarten und Briefe. Diese brauchten von Südafrika in die Schweiz jedoch Tage und Wochen. Wollte ich von zu Hause Post erhalten, konnte diese an ein Postamt geschickt werden.
Das Telefonieren war sehr teuer. Damit die Verbindung nicht abbrach, war man ständig nur damit beschäftigt, Münzen einzuwerfen. Am besten man beschaffte sich gleich einen ganzes Säcklein davon. Etwas einfacher ging es in einem grösseren Postamt. Dort konnte am Schalter ein internationaler Anruf angemeldet werden. Bevor ich jedoch in die meist dunkle und schmuddlige Telefonzelle huschen konnte, musste selbstverständlich zuvor ein Formular ausgefüllt werden.
Ja, Handy oder Internet hatte niemand. Wifi war ein noch unbekanntes Wort!
2. Fotografieren
Das Fotografieren wurde auf die wirklich tollen Motive beschränkt, da die Filme immer erst entwickelt werden mussten. Je nach Anzahl Filme wurde das Reisebudget ganz schön strapaziert. Gross war natürlich die Enttäuschung, wenn die Hälfte der Bilder unscharf, verwackelt oder überbelichtet zurückkamen. Für ein Selfie musste ich Passanten um Hilfe bitten.
Gott, bin ich froh, hab ich heute meine Digitalkamera mit dabei!
3. Flugticket
Die Flüge buchte ich über ein Reisebüro. Anstelle eines Online-Tickets, erhielt ich dafür Papierticket in den Farben der Airline. Auf diese Ticket musst auch gut geachtet werden, einmal verloren oder geklaut, hiess nämlich ein neues Ticket kaufen.
Natürlich gab es auch noch kein online-check in!
4. Reiserouten
Informationen über Reiserouten, Hostels und Sehenswürdigkeiten mussten aus dem Reiseführer, Büchern und Prospekten eingeholt werden. Ich verbrachte also einige Stunden mit lesen, bevor es losging. Schon damals ein guter Ratgeber waren die Mund-zu-Mund-Erzählungen von anderen Backpackern. Bewertungsportale für Hotels und Restaurants gab es ohne Internet natürlich nicht.
Ohne TripAdvisor, Google und all die tollen Blogs, für mich heute unvorstellbar!
5. Autofahren
Die wenigsten Autos hatten eine Klimaanlage und so wurde die Reise in den Süden im wahrsten Sinne zum Backofen, natürlich oder wenn überhaupt mit dem Sound aus dem Radio. Das Trampen, (Mitfahrgelegenheit per Anhalter) schon damals sicherlich nicht ungefährlich, war ein gängiges Fortbewegungsmittel für Backpacker. Heute macht dies keiner mehr.
Viel Hightech im Reisegepäck des Flashpackers
Heute sind Gadgets wie Handy, Laptop, Digitalkameras und vor allem ganz wichtig eine Wifi-Verbindung auf Reisen nicht mehr wegzudenken. Mit ein paar wenigen Klicks sind die Daheimgebliebenen über die Sozialen Netzwerke informiert, wo man sich gerade aufhält. Umgekehrt ist man natürlich auch im Bilde, was in der Heimat alles passiert.
Reisepläne können kurzfristig geändert werden und über Booking oder Agoda ist schnell eine neue Unterkunft gefunden. Informationen über Sehenswürdigkeiten, die erst gar nicht geplant waren, holt man sich schnell im Netz.
Fotos können mit dem Handy oder der Digitalkamera zigmal geschossen und bearbeitet werden, bis das Motiv perfekt in Szene gesetzt ist. Selfies selber schiessen, mit dem Selfiestick kein Thema mehr.
Es ist egal ob, man tagsüber oder nachts reist, die Hitze schlägt einem erst ins Gesicht, wenn man aus dem klimatisierten Auto aussteigt.
Heute reise ich als Flashpacker
Ich gehöre definitiv zur Sparte Flashpacker, denn ohne meine Digitalkamera, Canon Powershot G1 X Mark II oder meinem Iphone verreise ich nie. Auf längere Reise packe ich mein Tablet und meinen Laptop mit ein, um Beiträge für den Blog vor Ort zu schreiben. Vollen Schlafsälen in Hostels ziehe ich heute ein gemütliches Hotelzimmer vor. Für Transporte leiste ich mir einen Fahrer an Stelle der öffentlichen Verkehrsmittel. Ich plane meine Reisen, lasse mir aber immer noch etwas Luft, um noch kurzfristig meine Pläne im jeweiligen Land ändern zu können.
Junge Leute unter 25 verreisen eher noch als Backpacker, dies aufgrund ihres geringeren Budgets. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob man auch im Urlaub immer online sein muss. Für mich als Bloggerin, sind diese neuen Errungenschaften natürlich immer dabei. Natürlich gibt es sie noch immer, Backpacker, die sich weit weg von der digitalen Welt auf ihre Reise machen, die Ruhe und ihr Glück abgeschieden in der Wildnis suchen.
Länderkarte
Bis heute habe ich diese Orte und Länder bereist, die Karte soll sich noch weiter füllen. Auf meiner Bucketlist steht ja noch viel!
Wie verreist Du am liebsten? Lässt du all Deinen digitalen Kram zu Hause? Wenn Du mehr über mich erfahren willst, hüpf rüber, hier gibt’s noch mehr Infos.
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